Daniel staunend begegnen

Termine


30. November 2024
Predigt in der Adventgemeinde Hannover-Süd

1. Februar 2025
Predigt in der Adventgemeinde Braunschweig

15. Februar 2025
Predigt in der Adventgemeinde Celle

22. März 2025
Predigt in der Adventgemeinde Burgdorf, genannt "B-Punkt.

12. April 2025
Predigt in der Adventgemeinde Hannover-Mitte, genannt "Die Fischerstraße".

Galileo Galilei

 

Galileo Galilei
Porträt Galileo Galileis von Justus Sustermans, 1636 (Quelle: Wikipedia)

 

 

Der "Erste Mathematiker und Philosoph" des Großherzogtums Toskana, Galileo Galilei (* 15. Februar 1564 in Pisa; † 8. Januar 1642 in Arcetri bei Florenz), war lange Zeit für mich Gegenstand der privaten Forschung.

 

Veranlasst durch einen Brief von Prof. Dr. Carl-Friedrich Freiherr von Weizsäcker hatte ich Mitte der Achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts begonnen, mich intensiv mit Werk, Wirken und Leben Galileis auseinanderzusetzen. Das mündete schließlich in meiner zweiten Dissertation „Das Problem der Autonomie der Naturwissenschaften bei Galilei“ , die im Jahre 2000 im Franz Steiner Verlag erschien. Schwerpunktmäßig behandelt diese Arbeit die Frage, wie Galilei das Verhältnis von Naturwissenschaft und Glaube konzipierte und wie der Prozess gegen ihn dann dieses Konzept modifizierte.

 

Neben den üblichen Literaturstudien war es vor allem ein Besuch im Mai 1990 im Vatikanischen Geheimarchiv in Rom, bei dem ich für mehrere Tage die Originaldokumente des Prozesses gegen Galilei einsehen und untersuchen konnte, der zu meiner Dissertation beitrug.

 

Hier eine Kurzbeschreibung der Arbeit:

 

War Galileo Galilei, der als Primus Inventor der Naturwissenschaften gilt, auch Philosoph? Stellt sein Forschungsverständnis eine originäre philosophische Leistung dar?
Ausgehend von einer genauen Interpretation des Briefes Galileis an Benedetto Castelli wird gezeigt, dass dieses von zwei grundlegenden Aspekten geprägt ist: Zum einen der generellen Erforschbarkeit der Natur und zum anderen der Lehre von den „Zwei Büchern“. Für Galilei stammen das Buch der Natur und das der Offenbarung beide aus Gott; gerade deshalb leugnet er jede außernaturwissenschaftliche Begrenzung der Forschung.
Die vorliegende Monografie reflektiert dieses Forschungskonzept Galileis kritisch und prüft es vor dem Hintergrund der modernen Naturwissenschaften. Darauf aufbauend lässt sich das Verhältnis von Naturwissenschaft zur Heiligen Schrift neu und unverkrampft entwerfen. Säkularisierung und Autonomie der Naturwissenschaften, die oft als Auswirkungen des über ihn verhängten Urteils von 1633 gesehen werden, sind nicht das, was Galilei als Forschungskonzept verfolgte.
Die Inquisitoren fällten ein Urteil, das jene gedeihliche Entwicklung der Naturwissenschaften verhinderte.